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The Dead Daisies: Lookin' For Trouble (Review)

Artist:

The Dead Daisies

The Dead Daisies: Lookin' For Trouble
Album:

Lookin' For Trouble

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Blues und Hardrock

Label: Fame Records/SPV
Spieldauer: 37:15
Erschienen: 30.05.2025
Website: [Link]

Sie suchen also nach Ärger, diese THE DEAD DAISIES?
Na, den können sie gerne haben!
Obwohl „Lookin' For Trouble“ eigentlich gar nicht ärgerlich klingt.
Einfach nur eine weiter Provokation der 2012 gegründeten Hardrocker mit dem ebenso für alle Comic-Freunde provokanten Band-Namen.
Weniger provokant ist dagegen, dass die fünf rockenden Herren aus ihren musikalischen Vorlieben kein Hehl machen und unverkennbar danach klingen oder diese gleich zu interessanten Cover-Versionen heranziehen.

Allerdings gibt es auf „Lookin' For Trouble“ dann doch eine ernsthafte Überraschung, die auf den ersten Blick bei den toten Entendamen-Fans für Ärger sorgen dürfte. Denn diesmal widmen sich THE DEAD DAISIES den reinen Ursprüngen der Rock-Musik, die sich auf frühen Blues-Aufnahmen aufbaut, welche man in der Vergangenheit noch ohne jegliches schlechtes Gewissen als musikalische Einordnung 'Negermusik' nannte.


Warum das so ist, darf auch im Inneren des Booklets zu „Lookin' For Trouble“ bzw. auf dem LP-Einleger der Vinyl-Version bewundert werden. Denn hier sind alle Musiker, die als Vorlage für dieses Album von der aus Sydney stammenden Band 'verarbeitet' wurden, abgebildet: Allesamt Schwarze, die noch heute als begnadete Wegbereiter des Blues und Rock gelten – von WILLIE DIXON über JOHN LEE HOOKER (in diesem Falle mit dem Mega-Song „Boom Boom“) bis ROBERT JOHNSON, der angeblich sogar einen Pakt mit dem Teufel einging, um seinen Blues als einmalig und unvergleichlich klingen zu lassen.


Ob THE DEAD DAISIES ebenfalls einen Pakt mit dem Teufel eingingen, um ihre hardrockigen Blues-Cover-Versionen auf „Lookin' For Trouble“ so authentisch wie eigenständig klingen zu lassen, steht wohl in den Sternen oder köchelt im Hexenkessel.
Egal!
Das Album rockt und bluest bis zum Umfallen. Hier wird Druck gemacht und gezeigt, wie viel harter Rock doch in den uralten Blues-Nummern stecken kann. John Corabi macht auch keinen Hehl daraus, dass für ihn der Blues zugleich der Urvater für alle Musikrichtungen ist – außer für die Klassik. Eigentlich logisch, denn die gab's schon früher, als Männer als adeliges Schönheitsideal noch Perücken trugen und nicht ihre armselige Sklaven-Mentalität wegzumusizieren versuchten und dabei ebenfalls ganz Großes schufen.


Auf „Lookin' For Trouble“ verfolgten THE DEAD DAISIES ein ganz klares Ziel: Sie schnappten sich die alten Blueskracher aus den 60er- und 70er-Jahren, nahmen diese in ihrer bluesigen Grundstruktur komplett auseinander und setzten sie völlig neu als knackige Rocknummern zusammen, denen sie trotzdem so einige urige Blues-Elemente zugestanden.
So wird beispielsweise „The Thrill Is Gone“ eine extrem starke Blues-Ballade, die im Umgekehrten funktioniert, weil ihr in diesem Falle besonders die balladesken Blues-Elemente rundum zugestanden werden, während sich dann eine geil klingende E-Gitarre immer mehr in den Vordergrund spielt. Ein Song, den auch ein GARY MOORE nicht besser hinbekommen hätte. Und zugleich ein wahres Highlight der Platte!


FAZIT: Kaum zu glauben, aber die Hardrocker THE DEAD DAISIES haben den Blues. Und das sogar ein ganzes Album lang. 10 Coverversionen, bei denen der Fünfer aus Sydney sich Blues-Stücke vornimmt, die er größtenteils von anderen Rockbands kennt, welche diese bereits vor ihnen coverten – von LYNYRD SKYNYRD über CREAM bis zu den ROLLING STONES. „Lookin' For Trouble“ ist die Rundum-Cover-Variante der THE DEAD DAISIES. Doch wer nun Angst bekommen sollte, dass sich die Hardrocker von ihrem eigenen Stil abwenden, der darf beruhigt sein, denn so rockig wie bei THE DEAD DAISIES klangen die von ihnen gewählten Bluesnummern (von WILLIE DIXON über JOHN LEE HOOKER bis ROBERT JOHNSON) bisher nur selten.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 534x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Seite A:
  • I'm Ready
  • Going Down
  • Boom Boom
  • Black Betty
  • The Thrill Is Gone
  • Seite B:
  • Born Under A Bad Sign
  • Crossroads
  • Sweet Home Chicago
  • Walking The Dog
  • Little Red Rooster

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
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