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The Glassmoon Connection: A Trip Into Subconsciousness (Review)

Artist:

The Glassmoon Connection

The Glassmoon Connection: A Trip Into Subconsciousness
Album:

A Trip Into Subconsciousness

Medium: Download/CD+DL-Code
Stil:

Progressive Rock

Label: Eigenvertrieb/Just For Kicks
Spieldauer: 67:25
Erschienen: 23.05.2025
Website: [Link]

Man möchte schon kurz nach den ersten Tönen von „A Trip Into Subconsciousness“ fragen, ob denn jemand Lust auf RADIOHEAD hat. Und wenn die Antwort „Ja!“ lautet, dann darf gerne erklärt werden, dass die Mannen um THOM YORKE leider schon seit Ewigkeiten kein Band-Album mehr veröffentlicht haben, wer aber eine ähnlich kathartische Stimmung erleben will, wie sie eigentlich nur besagte RADIOHEAD zu vermitteln beherrschen, der sollte unbedingt eine andere Band entdecken. Eine, die doch tatsächlich und unglaublicher Weise mitten aus Deutschland kommt: THE GLASSMOON CONNECTION!


ANDY LIND, der drummende, tastentraktierende Kopf hinter THE GLASSMOON CONNECTION, ist immer für eine (absolut hochwertige) Überraschung gut. Ob er nun unter eigenem (Nach-)Namen oder sich in progressiver Ahnenforschung versucht und neuerdings als die Verbindung zu einem gläsernen Mond musiziert. Spannend ist seine abwechslungsreiche, experimentelle vom Prog, Metal und Jazz vorangetriebene Musik eigentlich immer. Und richtig gut auch – vorausgesetzt man steht auf die komplexeren, durchaus auch mal schrägeren Töne. Denn die gibt es jede Menge wiederum auf „A Trip Into Subconsciousness“ zu hören.


Electronics und Jazz gehen wie selbstverständlich bei dieser Reise durch unser Unterbewusstsein Hand in Hand und wecken in diesem die farbenfrohsten Bilder, welche gleichermaßen aus tief sitzenden Ängsten wie aus himmelhoch jauchzender Euphorie bestehen.
Nur sollte man in puncto Ängste auf die Definition eines ANDRÉ HELLER zurückgreifen, der diese in seinem „Angstlied“ als einerseits krank und klein machende, aber andererseits auch klug und mutmachende definiert. Genau die zweite Art dieser Ängste begegnet uns hier durchgängig auf „A Trip Into Subconsciousness“.

Dass die Sängerin Marie Brandis der Jazz-Szene abstammt, hört man zudem mit fast jedem Ton, den sie flexibel und gekonnt mit ihren Stimmbändern formt, selbst wenn sie dabei sogar beispielsweise in „Pictures Of Our Face“ von schwer metallischen Gitarren-Riffs übertönt wird, kämpft sie sich immer wieder in den Vordergrund, um die spannenden Geschichten in den insgesamt 11 Songs, welche durch das sphärische Intro „My Little Glassmoon“ eingeleitet werden, zu erzählen.


So reisen wir dabei ins Unterbewusstsein, begegnen einer noch lebendigen Königin, erfahren, was eine wahre menschliche Berührung wert ist oder welche Bilder unser Gesicht zeichnet. Hierbei ist die 'Goldene Regel' verdammt wichtig (Suche nicht bei anderen nach dem, was du in dir zu finden hoffst!), selbst wenn bei einer bitteren Erkenntnis auch mal die letzte Träne verrinnt und stattdessen der fallende Regen unser Gesicht befeuchtet, während man zur Erkenntnis gelangt, dass man sich bei seinem Kampf ums Glück nie zurückhalten lassen darf, sich unbedingt aber sein Kindsein bewahren und nicht irgendwelchen Erwachsenenscheiß einreden lassen sollte („They say our world / is doomed to die / And all is night // Look up my child“).

Die Erkenntnis, dass es auf mehr als ein paar leere Worte ankommt, steht daher am Ende des Albums, um eben am Morgen wieder hoffnungsvoll in den Spiegel schauen zu können, um anderen diese Hoffnungen zu spiegeln („Rise up, a new morning view / At the end of the day / We tell the story new“).


Dieses Album erfüllt im Grunde alle Erwartungen, die man an eine musikalische wie textliche Großtat stellt, wenn sie progressive, stilistisch weitschweifende Musik mit freigeistigen Texten in sich vereinen soll – und dabei nicht nur die Ohren, sondern auch ganz tief das Unterbewusstsein anspricht.
Jazz, Prog, Chanson, Metal, Rock, Singer/Songwriter, Electronics, Akustisches, Art Pop.
Selbst die Verpackung im dreiflügeligen Digipak samt 16-seitigem Booklet und beigefügter DL-Card stimmt!

Auf „A Trip Into Subconsciousness“ gibt es unglaublich viel zu entdecken – und niemals wirkt die Musik wahllos zusammengeschustert, sondern folgt einem klaren Konzept, das eben in seiner Komplexität irgendwo atmosphärisch zwischen „OK Computer“ und „Kid A“ liegt. Ohne Scheiß!


FAZIT: THE GLASSMOON CONNECTION, die neue Kreativ-Band um ANDY LIND, folgt auf ihrem Debüt „A Trip Into Subconsciousness“ nicht nur dem schon im Titel gewürdigten Unterbewusstsein, sondern auch der 'Goldenen Regel', dass progressive Musik nicht nur unterhalten, sondern unbedingt auch immer wieder überraschen muss. Ähnlich, wie es RADIOHEAD in den Spätneunzigern und Frühzweitausendern auf unvergleichliche Weise atmosphärisch zelebrierten, verstehen es THE GLASSMOON CONNECTION genau die Bereiche unseres Gehörzentrums anzusprechen, die sofort intensive Signale in Richtung Hirn senden. Progrock für die viel zu oft unbeanspruchten Synapsen, welche die Signale senden, die einen vom Herdenvieh zum stolzen Abweichler werden lassen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 130x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • My Little Glassmoon
  • A Trip Into Subconsciousness
  • The Queen Is Alive
  • Human Touch
  • Pictures Of Our Face
  • Golden Rule
  • Finally Tears Fall
  • Rain Is Falling
  • Try To Hold Me Back
  • Look Up Child
  • More Than Just A Word
  • Morning View

Besetzung:

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